BDSM – So trifft sich die Community

BDSM, ein Akronym, das für Bondage und Disziplin, Dominanz und Submission sowie Sadismus und Masochismus steht, umfasst eine breite Palette von Praktiken und Interaktionen, die weit über die traditionellen Vorstellungen von Sexualität hinausgehen.

Der Reiz des BDSM kann vielfältig sein; für einige liegt er in der Möglichkeit, Macht und Kontrolle auf eine konsensuelle und kontrollierte Weise zu erforschen, für andere in der tiefen emotionalen Verbindung, die durch das gegenseitige Vertrauen entsteht. Wieder andere finden Befriedigung in der Intensität der Empfindungen oder in der Flucht aus dem Alltag, die diese Praktiken bieten können. BDSM erlaubt Individuen, die Grenzen ihrer Fantasien zu erkunden, Rollen zu übernehmen, die im täglichen Leben unzugänglich sind, und ein tiefes Verständnis für ihre eigenen Wünsche und Grenzen zu entwickeln.

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BDSM immer akzeptierter

Die gesellschaftliche Einstellung gegenüber BDSM und anderen abweichenden Sexualitäten hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, bleibt jedoch komplex. Während in einigen Kreisen eine größere Akzeptanz und Offenheit zu beobachten ist, vor allem dank der Aufklärungsarbeit durch die Community und die Verbreitung von Informationen über das Internet, bestehen in vielen Teilen der Gesellschaft weiterhin Missverständnisse und Vorurteile.

Historisch wurden BDSM-Praktiken oft stigmatisiert und als pathologisch betrachtet, ein Echo dieser Haltung findet sich teilweise noch heute in der öffentlichen Meinung und in den Medien. Jedoch hat die zunehmende Sichtbarkeit von BDSM in der Popkultur und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema zu einem besseren Verständnis und einer allmählichen Entstigmatisierung beigetragen.

Trotz dieser Fortschritte ist Diskretion für viele in der BDSM-Community weiterhin von großer Bedeutung, nicht zuletzt aufgrund der Befürchtung, in ihrem beruflichen oder privaten Umfeld diskriminiert zu werden. BDSM Kontakte finden ist zwar heutzutage und nicht zuletzt aufgrund der Verbreitung von Onlineportalen und Dating-Apps nicht mehr so schwer wie früher, aber gerade Einsteiger oder besonders vorsichtige Personen, tun sich immer noch schwer einen Zugang zur Szene zu finden.

BDSM Kontakte finden

Im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Akzeptanz und Vorurteilen finden Menschen, die sich für BDSM interessieren, oft in der Anonymität des Internets oder in spezialisierten Gruppen und Veranstaltungen einen sicheren Raum, um sich auszudrücken und Gleichgesinnte zu treffen. Die Community legt großen Wert auf Konsens, gegenseitigen Respekt und Sicherheit, Prinzipien, die sowohl in der Theorie als auch in der Praxis von zentraler Bedeutung sind.

Durch Bildung, offenen Dialog und die Schaffung sicherer Räume für den Austausch und die Erfahrung setzt sich die BDSM-Community aktiv für ein tieferes Verständnis und eine größere Akzeptanz dieser Formen der Sexualität ein. Wo und wie man sich trifft, welche Praktiken dabei ausprobiert werden sollen, ob es zum Partnertausch oder zum Wifesharing kommt und wie weit jeder Einzelne gehen möchte, ist dabei den Paaren und Protagonisten komplett selbst überlassen.

Die BDSM-Community trifft sich sowohl online als auch offline auf verschiedene Arten und Weisen. Die Art und Weise, wie sich die Gleichgesinnten treffen, variiert dabei stark und ist abhängig von persönlichen Vorlieben, Sicherheitsbedenken und dem Grad der Öffentlichkeit, mit dem Einzelne ihre Interessen teilen möchten.

Online-Plattformen

Spezialisierte Dating-Websites und Apps bieten viel Raum, in dem sich Gleichgesinnte sicher und anonym treffen, austauschen und verabreden können. Neben spezialisierten Websites gibt es auch Foren und Gruppen in sozialen Medien (wie Reddit, Facebook-Gruppen etc.), in denen sich Mitglieder der BDSM-Community austauschen und treffen können.  Für Einsteiger sind dies häufig gute Gelegenheiten, die Community kennenzulernen.

Viele Förderorganisationen und BDSM-Clubs bieten zudem Online-Workshops, Webinare und Diskussionsrunden an, die eine gute Möglichkeit bieten, mehr über verschiedene Praktiken zu lernen und Gleichgesinnte zu treffen, ohne gleich an die eigenen Grenzen – die Anfänger noch gar nicht kennen – gehen zu müssen.

Offline-Treffen

Einsteiger mit wenig Erfahrung und viel Neugier können sich bei sogenannten “Munches” treffen. Ein „Munch“ ist ein zwangloses Treffen in einem öffentlichen Raum (meistens in Cafés oder Restaurants), bei dem sich BDSM-Interessierte in einem nicht-sexuellen Rahmen treffen können. Diese Treffen sind oft ein guter Einstiegspunkt für Neulinge.

Interessierte mit ein wenig Erfahrung oder solche, die die ersten ‘richtigen’ BDSM-Erfahrungen machen wollen, können BDSM-Clubs und -Partys besuchen. Viele Städte haben Clubs oder private Orte, die spezielle BDSM-Partys und Events veranstalten. Diese sind oft sexuell aufgeladener und ermöglichen praktische Erfahrungen in einem sicheren Rahmen.

Zudem bieten Workshops und Seminare die Möglichkeit, spezifische Fähigkeiten und Techniken von erfahrenen Praktizierenden zu lernen. Diese Veranstaltungen finden oft in spezialisierten Räumlichkeiten oder manchmal auch in BDSM-Clubs statt.

Durch das Kennenlernen und das Knüpfen von Kontakten innerhalb der Community können auch private Verabredungen getroffen und beispielsweise Spiel-Sessions organisiert werden, die in den eigenen vier Wänden oder in speziell dafür vorgesehenen Räumen stattfinden.

Sicherheit und Diskretion

Bei allen Formen des Treffens innerhalb der BDSM-Community ist es wichtig, auf Sicherheit und Diskretion zu achten. Viele Menschen in der BDSM-Community legen großen Wert auf ihre Anonymität, besonders wenn sie in Bereichen arbeiten oder leben, in denen ihre sexuellen Vorlieben missverstanden werden könnten.

Vor dem Besuch von Events oder dem Treffen mit neuen Personen ist es daher ratsam, sich über die Veranstaltung oder die Person zu informieren und Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, wie z.B. Treffen an öffentlichen Orten und das Informieren von Freunden über den eigenen Aufenthaltsort.

Insgesamt bietet die BDSM-Community eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich zu treffen und auszutauschen, wobei der Schwerpunkt auf Konsens, Sicherheit und gegenseitigem Respekt liegt.