Einlauf

Ein Einlauf nennt man das Einleiten von Flüssigkeiten über den Anus in den Darmbereich. Der eigentliche Begriff dafür ist Klistier, der aber überwiegend für das verwendete Instrument genutzt wird. Das Wort geht zurück bis zu den alten Griechen und heißt so viel wie „der Spüler“ oder „Reinigung“. Im deutschsprachigen Raum sind auch noch Klysma, Analspülung und Darmspülung verwendete Worte für einen Einlauf. Medizinisch findet der Einlauf Anwendung bei Verstopfung oder zur Darmreinigung.

Im BDSM werden Einläufe zu den Klinikspielen, also der weißen Erotik, gezählt. Hierbei handelt es sich nichtunbedingt nur um einen analen Einlauf, gelegentlich werden sie auch vaginal durchgeführt. Die Vaginal kann bei Weitem nicht so viel Flüssigkeit aufnehmen wie der Darm, so dass es deutlich schneller zu einem Kontrollverlust kommt. Dies wird meist zur Erniedrigung genutzt.

Für viele Bottoms ist bereits das Gefühl des Einführens des Schlauchs oder das Einlaufen des Wassers sehr erregend. Daran schließend ist das Gefühl der Fülle, gefolgt von einer besonders intensiven Entleerung. In dem Moment, in dem die Flüssigkeit eingeführt wird, sollte eine Toilette in der Nähe sein. Durch die erhöhte Darmtätigkeit, kann es so sehr heftigen und spontanen Entleerungen kommen.

Mit der Zeit kann der Bottom lernen den Druck länger aufrecht zu halten. Teilweise ist auch eine kontrolliertere Entleerung möglich.

Einlauf BDSM

Flüssigkeiten für den Einlauf

Als Flüssigkeiten, die sich für einen Einlauf eignen, sein hier in erster Linie Kochsalzlösung genannt. Gerne genutzt wird auch einfaches Wasser genutzt. Für einzelne Einläufe ist das ok, sollen jedoch mehrere durchgeführt werden, sollte wieder auf eine Kochsalzlösung zurückgegriffen werden. Bei Leitungswasser werden ansonsten dem Körper wichtige Salzen entzogen. Eine Kochsalzlösung kann man einfach selber anrühren. Dazu einfach neun Gramm Salz pro ein Liter Wasser auflösen. Außerdem absorbiert der Darm normales Wasser besonders gut, so dass der Bottom zusätzlich einen vermehrten Harndrang verspürt und entsprechend oft zusätzlich urinieren muss. Dies bleibt mit der Kochsalzlösung aus, da die Salze die Poren des Darms „verstopfen“.

Alle für Einläufe genutzte Flüssigkeiten sollten zumindest handwarm sein. Zu kalkte Flüssigkeiten können zu Krämpfen im Darmtrakt führen, die äußerst unangenehm und schmerzhaft sein können. Zu heiße Einläufe bergen das Risiko von Verbrennungen. Zusätze wie Seife können unangenehme Reitzungen der Darmschleimhaut verursachen und die Darmflora nachhaltig schädigen. Auch von Darmspülungen mit Wein sollte abgesehen werden. Durch seine Fähigkeit Nährstoffe besonders schnell und effektiv zu absorbieren, kann der Darm Alkohol besonders schnell aufnehmen. So können schon kleine Mengen Alkohol im Dar zu einem Vollrausch führen, ein bisschen zu viel Alkohol zu einer Alkoholvergiftung.

Durchführung

Der Bottom liegt im besten Fall. Manchmal kann ein Einlauf auf den Kreislauf schlagen, da schadet es nicht wenn der Bottom sowieso schon liegt. Sonst ist die Hündchenstellung auf allen Vieren eine weitere Möglichkeit. Auch auf der Seite liegend mit angezogenen Knien kommt der Top gut an alles dran und kann den Bottom behandeln. Besonders komfortabel ist die Nutzung eines Gynäkologen Stuhls oder von Slings.

Um die Flüssigkeit in den Darm einzuführen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es gibt Spritzen mit einem entsprechend großen Volumen. Alternativen sind Gummiballon mit angesetzten Rohren, Schläuchen oder Irrigatoren. Man kann auch eine Intimdusche nutzen, hierbei ist aber die Flüssigkeitsmenge und Temperatur sehr schwer einzuschätzen. In speziellen Geschäften gibt es Gummihosen mit integriertem Darmrohr.

Vor dem Einführen in den Anus, sollte Gleitmittel benutzt werden, um das Eindringen zu erleichtert. Zusätzlich können leichte Drehbewegungen das Einführen erleichtern.

Bei ersten Gehversuchen mit Einläufen empfehlen wir etwa 1 Liter handwarmes Wasser zu nutzen. Dieses am besten in drei Teile aufteilen und entsprechend verabreichen. So kann der Bottom sich langsam an den Druck und das Völlegefühl gewöhnen und das Wasser hat etwas Zeit sich im Darm zu verteilen. Auch kann so schneller und einfacher auf eventuelle Probleme (Bauchschmerzen, Darmkrämpfe, usw.) reagiert werden.

Bei Anfängern sollte der Darm jeder Zeit entleert werden können. Trainierte Bottoms können dem Druck länger standhalten. Spätestens aber nach 15 Minuten sollte der Darm entleert werden.

Risiken und Nebenwirkungen des Einlaufs

Regelmäßig auftretende Unterleidschmerzen, Schwangerschaften, Magenerkrankungen, Blutungen im Magen-Darm-Trakt oder Reitzdarm sind Ausschlusskritierien. Wer auch nur eines dieser Merkmale aufweist, sollte dringend Abstand nehmen einen Einlauf zu erhalten.

Alle benutzten Hilfsmittel müssen desinfiziert sein, bzw. steril sein. Ansonsten kann es zu Infektionen kommen. Für den Top ist das Tragen von Handschuhen ratsam.