Der Begriff Spanking stammt aus dem Englischen (to spank = verhauen) und bezog sich im englischen Sprachraum ursprünglich auf die klassische Form der Züchtigung zu Erziehungszwecken in Schulen. Heute versteht man unter Spanking hauptsächlich eine einvernehmliche Sexualpraktik unter Erwachsenen, die dem Sadomasochismus zugeordnet wird. Beim Praktizieren des Spanking geht es meist um das Schlagen des Pos mit der flachen Hand oder diversen Züchtigungsinstrumenten, aber es können auch andere Körperteile gespankt werden, wie zum Beispiel die Oberschenkel, der Rücken, die Brust oder die Genitalien. Das Spanking der Füsse ist eine Sonderform und wird als „Bastonade“ bezeichnet.
Gängige Schlagwerkzeuge des Spanking sind Peitschen, Gerten, Rohrstöcke, Flogger, Paddles oder Tawses. Je nach Material und Beschaffenheit des Hilfsmittels fällt die Intensität des Spankings sehr unterschiedlich aus. So kann ein leichtes Spanking mit einem Soft-Flogger als eher angenehmes Kitzeln empfunden werden, während Schläge mit einem Gummi-Paddle eher zu einer grossflächigen Durchblutungssteigerung der betroffenen Körperteile führen, weswegen sie gerne zum Aufwärmen vor der eigentlichen Spanking-Sessions verwendet werden. Im weiteren Verlauf kann je nach Veranlagung des Spankees zu härteren Spanking-Utensilien gegriffen werden.
So zählen der Rohrstock, die sogenannte neunschwänzige Katze (eine bestimmte Peitschen-Art, die es natürlich auch mit mehr oder weniger Ruten gibt), das Tawse (eine vorne geteilte Lederklatsche) und die Bullwhip (engl. Bullenpeitsche) zu den deutlich härteren Spanking-Toys. Der aktive Spanker hat dabei die Qual der Wahl, sich für dasjenige Werkzeug zu entscheiden, das am besten in der Hand liegt. Häufig ist auch der beim Spanking erzeugte Ton ein Kriterium, sowohl in der Luft als auch beim Auftreffen auf dem Körper des Spankees. Einige Peitschen pfeifen oder knallen, manche Paddles klatschen sehr laut, verursachen beim Spanking aber relativ geringe Schmerzen. Auf der Seite des Passiven sollten die eigenen Grenzen realistisch eingeschätzt und nicht zu bereitwillig überschritten werden, da es beim Spanking durch eine zu hohe Schmerzintensität oder Schlagfrequenz, mangelndes Aufwärmen oder andere störende Faktoren leicht zu einem sogenannten „Absturz“ kommen kann, bei dem der Spankee psychisch aus der Fassung gerät.
Umgekehrt schwärmen viele Fans des Spanking von emotionalen Höhenflügen, die vermutlich durch die fortwährende Schmerzhormonausschüttung hervorgerufen wird, diese Zustände werden als „Fliegen“ bezeichnet und gelten im Allgemeinen als sehr erstrebenswert.
Ein weiterer Aspekt des Spanking sind die zurückbleibenden Spuren zum Beispiel am Gesäss der betroffenen Person. Je nach Schlagwergzeug sind diese sehr unterschiedlich. Während ein Spanking mithilfe des Rohrstocks viele einzelne bisweilen tiefe Striemen hinterlässt, verursacht ein Gummipaddle überhaupt keine Spuren, ein Holzpaddle eher Hämatome. Für viele Spankees ist es ein ganz besonderer Reiz, auch Tage nach der Session noch bei jedem längeren Sitzen die Folgen des Spankings zu spüren.
Auch die Körperposition während des Spankings ist von Bedeutung. Ob der Spankee fixiert ist oder frei, über einen Tisch oder Stuhl gebeugt oder stehend, kann für die Beteiligten sehr unterschiedliche Assoziationen hervorrufen. Vor allem das „übers Knie legen“ empfinden viele BDSMler als sehr reizvoll, da diese Position das starke Machtgefälle zwischen dem Aktiven und dem Passiven unterstreicht und das Spanking in einen rollenspiellastigen Erziehungs-Kontext gestellt wird. Steigern lässt sich dieser Kontext durch Verwendung beziehungsweise absichtliche Zweckentfremdung von Haushaltsgegenständen. Der Aktive schlüpft dabei zum Beispiel in die Rolle des strengen Elternteils, der in seinem spontanen Wunsch zur Züchtigung seinen Gürtel oder den Kochlöffel zum Spanking verwendet.