Bondage

Der Begriff Bondage stammt vom englischen Wort für Knechtschaft oder Hörigkeit ab. Heute bezeichnet Bondage eine Praktik der mehr oder weniger aufwändigen Fesselung, meist mit Seilen. Dabei können sowohl restriktive als auch ästhetische Aspekte eine Rolle spielen und es ist eine der verbreitetsten Spielarten innerhalb der BDSM-Szene.
Eine Sonderform des Bondage ist das Shibari, auch als Japan-Bondage bekannt. Shibari ist sehr kunstvoll und hat das Ziel, die Schönheit und Ästhetik des gefesselten Körpers in den Vordergrund zu stellen. Im Shibari werden fast ausschließlich Hanf- und Juteseile verwendet, während im westlichen Bondage praktisch alle denkbaren Seilarten zum Einsatz kommen. Nicht alle Seilarten eignen sich gleichermaßen. Seile aus syntetischem Marterialien können Schürf- und Brandwunden verursachen bei unsachgemäßem Gebrauch. Um dies zu vermeiden, gibt es inzwischen spezielle hausfreundliche Seile.

Eine weitere Variante des Bondage ist die sogenannte Suspension: Hier wird der gesamte Körper einer Person im Raum aufgehängt, wobei zur Fixierung des Körpers keine Bondageseile sondern vorübergehende Piercings verwendet werden, durch die Haken in der Haut eingesetzt werden. Die gefesselte, bzw. aufheängte Person muss hier auch eine deutlich ausgeprägte masochistische Ader haben.

Bondage
Bondage, ein fesselnder Fetisch.

Viele Menschen empfinden das restriktive, also einschränkende Gefühl, das beim Verschnüren entsteht als den größten Reiz daran. Die gefesselte Person liefert sich dem Fesselnden völlig aus. Nicht nur, dass das Lösen der Fesseln bei sachkundig durchgeführten Bondage für den Fixierten schwer bis unmöglich ist und er auf die Befreiung durch den Aktiven angewiesen ist, auch das Einnehmen und halten verschiedener Körperstellungen lässt sich beim Bondage problemlos erzwingen. So sind zum Beispiel Positionen mit gespreizten Beinen (Y-Stellung) oder anderweitig die Geschlechtsteile zugänglich machende Körperhaltungen sehr beliebt. Besonders bekannt ist das sogenannte Hogtie, hierbei werden der auf dem Bauch liegenden Person die Hand-und Fussgelenke hinter dem Rücken zusammengebunden und mit einer Kette oder einem Seil verbunden. Außerhalb des Bondage-Kontexts wird diese Art der Fesselung auch in manchen Staaten zum Transport aggressiver Gefangener eingesetzt oder um Personen an der Flucht zu hindern.

Zu Bedenken ist bei jeder Form des Bondage, dass das Abschnüren von Körperteilen zu Taubheitsgefühlen und Durchblutungsstörungen führen kann, bei länger andauernden Bondage-Spielen auch zu Quetschungen, Thrombosen oder Nervenschäden. Auch ein Kreislaufkollaps oder Atemnot können schnell auftreten, insbesondere, wenn Bondage mit anderen Praktiken wie zum Beispiel Spanking oder CBT kombiniert wird. Daher ist es wichtig, dass alle Knoten jederzeit schnell zu öffnen oder zu durchtrennen sind und die gefesselte Person sinnvollerweise niemals unbeaufsichtigt im Raum bleibt. Hier ist eine gute Abstimmung zwischen den Beteiligten unverzichtbar, so dass schon bei kleinen Anzeichen von Unwohlsein die Bondage-Session gegebenenfalls abgebrochen werden kann.