Klammern

Klammern diesen dem Top als Spielzeug, sowohl um zu bestrafen, also auch zum Lustgewinn. Dabei werden empfindliche Körperteile wie die Brustwarzen, Schamlippen oder Hoden durch den Druck der Klammern oder durch Zug stimuliert.

Die einfachste Form die schnell greifbar ist, sind Wäscheklammern. Sofern diese nicht zu stramm sind, können sie überall eingesetzt werden. Oft ist die auch der Anfang für viele, die ansonsten noch keine Berührungspunkte mit BDSM hatten. Durch den Einsatz der Wäscheklammern wird einerseits die Lust gesteigert und etwas Neues ausprobiert, andererseits auch etwas „verdorbenes“ angewendet und der Sex so etwas schmutziger. Das Verlangen nach schmutzigem (oder wie einige oft sagen „perversem“) Sex kann hieraus erwachsen und das Interesse für richtigen BDSM ist geweckt.

Klammern BDSM

Speziell für die BDSM Szene angefertigte Klammern haben in der Regel einen Gummiüberzug, um ernste Verletzungen zu vermeiden. In Form, Aussehen und Funktionsweise unterscheiden sie sich zum Teil jedoch erheblich.

Die Krokodilklammer

Eine Krokodilklammer besteht einfach auch zwei länglichen Metallplatten, die durch einen Federmechanismus verbunden sind. Oft lässt sich bei dieser Klammervariante die minimale Abstand durch eine Art Stellschraube regulieren.

Diese Klammer ist benannt nach den Metallzähnen, die einen erhöhten Halt garantieren sollen. In der Regel sind diese Zähne mit Gummi überzogen, manchmal lässt sich die Hülle aber auch abziehen. Dies kann gewünscht sein, wenn es dem Top z.B. mehr um eine schmerzhafte Bestrafung geht oder um eine Fixierung die nicht gelöst werden soll.

Die Schmetterlingsklammer

Diese Variation einer Klammer stammt ursprünglich aus Japan. Im Fachhandel sind sie auch unter dem Namen Clover-Clamps zu finden. Sie ist so gestaltet, dass sich der Druck der Klammern erhöht, wenn an ihnen gezogen wird oder ein Gewicht an sie angebracht wird. So wird auch ein Verrutschen der Klammer durch Zug verhindert.

Schmetterlingsklammern bestehen aus zwei recht großen Metallplatten, zusammengehalten von einer Feder. Die auf dem Gewebe aufliegenden Bereiche sind mit Gummi überzogen oder mit anderen Materialien, um Verletzungen zu verhindern. Durch die Größe der Schmetterlingsklammern können sie problemlos auch an Hautfalten eingesetzt werden. Sie können eine enorme Haltekraft entwickeln, wodurch ein Aufhängen des Bottoms mit mehreren dieser Klammern möglich ist.

Die Pinzettenklammer

Die Pinzettenklammer besteht aus zwei langen gebogenen Metallstäben, deren Enden mit Gummi überzogen sind. Mit ihnen ist eine effiziente Fixierung an entsprechenden Körperteilen möglich. Mittels eines Rings der die beiden Metallstäbe umschließt, lässt sich der ausgeübte Druck kontrollieren.

Brust- und Hodenzwingen

Diese abgewandelte Version von Klammern besteht meist aus zwei länglichen Holzteilen, die mit Hilfe von Schrauben oder Flügelmuttern verstellt werden können. Körperteile zwischen den Hölzern werden dann entsprechend gequetscht. Durch die Konstruktion können sehr schnell große Kräfte ausgeübt werden, weshalb beim Einsatz derartiger Zwingen Vorsicht geboten ist.

Chirurgische Zangen

Freunde des weißen BDSM setzen auch gerne Chirurgische Zangen ein. Sie haben den Vorteil, dass man sie an Hautfalten anbringen und sie in der gewünschten Stellung einrasten kann. Günstige Chirurgen Zangen gibt es als Plastik Einweg-Variante.

Mausefalle

Die Mausefalle kann auch für BDSM Spielchen zweckentfremdet werden. Sie dürfen aber nicht einfach zuschnappen, sie müssen behutsam eingesetzt und geschlossen werden. Sonst kann es sehr schmerzhaft werden und zu ernsten Verletzungen kommen.

Das Anbringen der Klemmen tut meist nur wenig weh. Der Druck bewirkt dann eine Reduktion der Durchblutung in diesem Bereich. Der Schmerz kehr aber zurück, wenn die Klammern entfernt werden. Dann strahlt er Rund um die abgeklemmte Stelle aus. Durch erneutes leichten Zusammendrücken durch Finger kann der Schmerz reduziert werden, wenn er nicht zu ertragen ist.

Während der Bereich noch abgeklemmt ist, verspürt der Bottom meist nur einen ganz leichten Schmerz, der oft (besonders wenn bei Frauen die Nippel abgeklemmt sind) sehr stimulierend wirkt. Für Bottoms mit leicht masochistischer Ader dient dieser leichte Schmerz oft nur als Basis und Vorbereitung auf weitere Schmerzen.

Unabhängig vom Klammern-Typ werden Klammern gerne mit Ketten verbunden und mit Gewichten kombiniert. Sehr beliebt bei weiblichen Subs sind Nippelklemmen, verbunden mit Ketten. Zusätzlich werden diese gerne mit Klemmen an den Schamlippen verknüpft, so dass bei jeder Bewegung der Sub es irgendwo zieht und kneift. So ist neben dem Schmerz, der Optik und der Stimulation auch eine gewisse Immobilisierung durch Klemmen möglich.

Häufige Anwendung finden Klemmen nicht nur an den bereits erwähnten Stellen, auch die Klitoris und das männliche Glied selber werden gerne mit einbezogen. Es gibt sogar spezielle Plugs und Anal-Haken, an denen Klammern befestigt werden können. Durch sie wird jede Bewegung des Bottoms noch unangenehmer für diesen.

Einzelne Formen der Klammersetzung haben inzwischen eigene Namen erhalten. So gibt es den sogenannten „Tittensteg“. Dabei handelt es sich einfach um zwei aneinander befestigte Holzwäscheklammern, die an den jeweiligen Enden an der weiblichen Brust befestigt werden.

Den „Reißverschluss“ erhält man, in dem man Wäscheklammern auf einer Schnur aufreiht, immer unterbrochen durch einen fixierenden Knoten. Diese Wäscheklammern werden dann alle schön beim Bottom in einer Reihe gesetzt. Zum Finale wird durch ein herzhaftes Reißen an der Schnur die gesamte Reihe entfernt.

„Innere Strapse“ nennt sich eine Variante, bei der kein Strumpfhalter eingesetzt wird, sondern die Strapsen mittels Klammern an den Schamlippen oder Hoden befestigt werden. Hierdurch werden bei jedem Schritt und beim Spreizen der Beine ungeahnte Anblicke und Einblicke ermöglicht.

Entfernt werden die gesetzten Klammern in der Regel von Hand. Es ist aber auch möglich hierbei Peitsche, Gerte und Co einzusetzen. Hier ist der Fantasie kaum eine Grenze gesetzt.

Risiken und Nebenwirkungen durch Klammern

Der Einsatz von Klammern führt dazu, dass ich geklammerten Bereiche von der Blutzufuhr abgeschnitten werden, wenn auch nicht vollständig. Hierdurch kann es besonders bei den weiblichen Nippeln bzw. beim Drüsengewebe und beim männlichen Hoden zu Gewebeschäden kommen. Auch schmerzhafte Entzündungen können die Folge sein.

Angebrachte Gummiüberzüge an den Klammerenden sollten nicht entfernt werden. Diese dienen dem Schutz von Haus und Gewebe und sind nicht ohne Grund dort angebracht worden.

Beim Setzen der Klammern kann es passieren, dass ein Nerv direkt selber mit eingeklemmt wird. Dies führt zu immensen Schmerzen und muss unbedingt vermieden werden. Deshalb sollte der Top unbedingt auf den Bottom hören, wenn dieser von derartigen Schmerzen spricht (wenn er denn überhaupt noch sprechen kann zu diesem Zeitpunkt).