Tabu ist der Begriff für Praktiken,ein Beteiligter, Dinge oder Neigungen die von einer Person im BDSM abgelehnt werden. Dabei kann nicht nur der Bottom Tabus aufstellen, auch Tops haben Tabus.
Bevor mit dem Spiel begonnen wird, sollten beide Partner offen über ihre Tabus reden. Meist hat der dominante Part weniger bis keine Tabus, der Bottom hingegen hat meistens einige. Besonders vom Top sind die Tabus des Bottoms zu respektieren und einzuhalten. Die Vereinbarungen werden von beiden Seiten als bindend und verpflichtens empfunden und eingehalten. Werden die Tabus jedoch ohne Einverständnis gebrochen, bedeutet dies immer einen Vertrauensverlusst und kann ggf. sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Zu Beginn einer BDSM Partnerschaft aufgestellte Tabus müssen nicht unbedingt in Stein gemeißelt sein. Es ist durchaus möglich, dass sie sich im Laufe eines BDSM Lebens verändern und verschieben.
Studien zufolge haben zunächst viele Frauen Probleme damit, sich anal ihrem Top hinzugeben oder z.B. einen Plug einführen zu lassen und bezeichnen dies auch als Tabu. Mit steigender Dauer der Beziehung und somit wachsendem Vertrauen, ist es vielen Frauen später doch möglich gewesen, ihr Hintertürchen zu öffnen. Verschiedene ähnliche Studien sprechen hier alle von etwa 90% der Frauen, die zunächst ein Anal-Tabu hatten, sich aber später doch damit anfreunden konnten.
Tabus, die im BDSM Leben fallen oder sich verschieben, können als „weiche Tabus“ bezeichnet werden. Diese sind auf Dauer nicht unumstößlich. Grenzen, die niemals überschritten werden dürfen (aus welchem Grund auch immer), werden auch „harte Tabus“ genannt. An diese sollte sich der Top auch nicht nur langsam Nähern, diese Grenzen sind fix und werden nicht fallen.
Oft bedarf es einfach Zeit und Vertrauen, damit sich eine Grenze langsam verschiebt und ein Tabu auch fallen kann. Der Top kann sich langsam an die Grenzen des Bottoms heranarbeiten. Sinnvoll ist hierbei auch wieder der Einsatz eines Safewords. Wird dieses vom Bottom ausgesprochen, muss der Top unmittelbar aufhören und darf keinen Schritt weiter Richtung der Grenze machen.
Schon Sigmund Freud hat sich zu Tabus geäußert: „Die Tabuverbote entbehren jeder Begründung, sie sind unbekannter Herkunft; für uns unverständlich, erscheinen sie jenen selbstverständlich, die unter ihrer Herrschaft leben.“